Carola Rümper (DE)
SOIL SAMPLES
19./20.6.2015 Intervention im öffentlichen Raum
21.6.2015 | 14 – 24 Uhr | Dokumentation der Forschungsarbeiten
17 Uhr | Künstlergespräch mit Spaziergang
Carola Rümper, SOIL SAMPLES. Ausrüstung für Feldforschung. Fotografie: Carola Rümper. Berlin, 2015.
SOIL SAMPLES - RÜMPERIENS in Basel: Eine Feldforschung. Während der Zeit der Art Basel wird die Künstlerin Carola Rümper in der Innenstadt von Basel Bodenproben sammeln. Anhand der Bodenproben hofft sie Spuren von Exkrementen der RÜMPERIENS zu entdecken. Die RÜMPERIENS sind eine unbekannte Erscheinungsform, die seit Jahren von der Künstlerin Carola Rümper erforscht wird. In den bisher bekannten Verbreitungsgebieten Deutschland, Russland, Ägypten, Alaska und der Schweiz wurden insgesamt bereits 162.341 Exemplare gezählt. Am Sonntag 21. Juni ist in der kunsthallekleinbasel eine Dokumentation der aktuellen Forschungsergebnisse zu sehen.
Carola Rümper, SOIL SAMPLES. Basel, 2015. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel und öffentlicher Raum Basel.
Fotografien: Jasmin Glaab. Basel, 2015.
Fotografien: Jasmin Glaab. Basel, 2015.
SOIL SAMPLES
von Jasmin Glaab
Im öffentlichen Raum begibt sich Carola Rümper auf die Suche nach der von ihr entdeckten und nach ihr benannten Spezies «RÜMPERIENS». Am Morgen des 19. Juni 2015 bricht sie auf, mit Rucksack und Stadtplan bepackt, zu ihrer Expedition im Kleinbasel. Um nach möglichen Lebensräumen der «RÜMPERIENS» zu forschen hat sie zuvor umfangreich recherchiert und geht ihren Vermutungen nun im Dialog mit PassantInnen nach. «Entschuldigen Sie bitte, ich suche hier nach den RÜMPERIENS, einer Lebensform die sieht ungefähr so aus. Ich vermute hier in dieser Gegend RÜMPERIENS, haben Sie vielleicht welche gesehen?» spricht Rümper eine Passantin an und streckt ihr die Abbildung eines RÜMPERIENS unter die Nase – schon beginnt das Gespräch.
Die scheuen RÜMPERIENS finden sich selten in Einkaufsstrassen oder an Bushaltestellen, sondern oftmals an Orten im öffentlichen Raum die nicht klar determiniert sind, vielleicht brach liegen oder als «Unorte» wahrgenommen werden. Rümper nimmt dort Bodenproben. Diese finden sich später in der Ausstellung in kleinen Plastikbehältern, fein säuberlich aufgereiht und beschriftet: «B1 - Fundort: Sperrstrasse 11». Die entsprechenden Fundorte im öffentlichen Raum markiert die Künstlerin mit Schildern. Mit der Behauptung, es handle sich bei diesen Orten um den Lebensraum der unbekannten Spezies, eröffnet Rümper den PassantInnen im öffentlichen Raum und später den AusstellungsbesucherInnen einen neuen Blick auf ihre direkte Umgebung und erfährt auch deren Geschichten und Bezüge. Es findet ein Wissensaustausch statt und die Bedeutung dieser Lebensräume wird neu verhandelt.
Nebst den Bodenproben sind in der Ausstellung «SOIL SAMPLES» auch die sorgfältig ausgesuchten Forschungsutensilien zu sehen, welche Rümper für ihre Expeditionen verwendet. Die verschiedenen Gegenstände, wie Lupe, Klappstuhl, Digitalkamera, Pinsel, Schaber oder Feldstecher, sind als Auslegeordnung arrangiert. Eine Diashow mit Fotografien zeigt Rümpers Expeditionen und stellt den Bezug zu den Interventionen ausserhalb des Ausstellungsraumes her. Auch detailgetreue Nachbildungen der RÜMPERIENS, kleine schwarze Figuren aus Plastiform, fehlen nicht. Und wer sich in den alten verlebten Keller der Sperrstrasse 7 wagt, hat die Möglichkeit lebende Rümperiens zu besichtigen, denn auch hier wurden sie gesichtet.
Seit 2007 arbeitet Rümper an dem Projekt, war schon in Sumpf- und Wüstenlandschafen oder im Grossstadtdschungel von Berlin und Kairo unterwegs. Je nach Umgebung agiert sie anders, wobei die verschiedenen Medien Performance, Skulptur oder Fotografie unterschiedlich zum Einsatz kommen. Das vielschichtige Projekt hat immer einen kontext- und ortsspezifischen Aspekt und ist auf Partizipation ausgelegt. Rümper konstruiert mit einfachen Mitteln eine Auseinandersetzung mit Menschen, die ausserhalb einer konsumorientierten Logik funktioniert und die Wahrnehmung des eigenen Lebensraumes ins Zentrum rückt. Eine Arbeit die davon lebt, dass sie aus dem Ausstellungsraum ausbricht und in die Gesellschaft hineinwirkt.
Text: Jasmin Glaab
Basel, 2015
Carola Rümper
Carola Rümper | Entdeckerin der RÜMPERIENS
RÜMPERIENS | RÜMPERIENS in Sozialen Netzwerken
Rümper bei Kubinaut | RÜMPERIENS in Berlin
Rümper bei cative.arte.tv, 2013 | RÜMPERIENS in Kairo
RÜMPERIENS bei Berliner.de, 2013 | Pressebericht
ATTENTION RÜMPERIENS, 2010 | Dokumentation der Forschungsergebnisse
RÜMPERIENS bei GALERIE schwarz / weiss, Osnabrück | Text zu den RÜMPERIENS
Carola Rümper (geb. Bremerhaven, D) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte zwischen 1992 und 1999 Kunst und Literaturwissenschaften an der Universität Osnabrück und der Akademie der Künster Enschede (NL). Ab 2000 gewann sie diverse Stipendien und Auslandaufenthalte (Stiftung Kulturfonds Berlin, Wafidin-Stipendium in Ägypten, Künstlerinnen-austausch in Luxor, Künstlerhaus Ferme-Asile in Sion, ua.).
Die RÜMPERIENS: Eine Lebensform, die seit mehreren Jahren von der Künstlerin Carola Rümper erforscht und dokumentiert wird. Die Künstlerin arbeitet interdisziplinär, um die Population in ihrer Komplexität darzustellen. Einzelne Exemplare der Population werden als dreidimensionale Objekte nachgebildet, Forschungserkenntnisse werden in Textsammlungen zusammengefasst und „Dokumentarische“ Fotografien visualisieren Forschungsinhalte. Gleichzeitig fordern Projekte im öffentlichen Raum die Bevölkerung auf, sich an der Forschungsarbeit zu beteiligen.
RÜMPERIENS | RÜMPERIENS in Sozialen Netzwerken
Rümper bei Kubinaut | RÜMPERIENS in Berlin
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Carola Rümper (geb. Bremerhaven, D) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte zwischen 1992 und 1999 Kunst und Literaturwissenschaften an der Universität Osnabrück und der Akademie der Künster Enschede (NL). Ab 2000 gewann sie diverse Stipendien und Auslandaufenthalte (Stiftung Kulturfonds Berlin, Wafidin-Stipendium in Ägypten, Künstlerinnen-austausch in Luxor, Künstlerhaus Ferme-Asile in Sion, ua.).
Die RÜMPERIENS: Eine Lebensform, die seit mehreren Jahren von der Künstlerin Carola Rümper erforscht und dokumentiert wird. Die Künstlerin arbeitet interdisziplinär, um die Population in ihrer Komplexität darzustellen. Einzelne Exemplare der Population werden als dreidimensionale Objekte nachgebildet, Forschungserkenntnisse werden in Textsammlungen zusammengefasst und „Dokumentarische“ Fotografien visualisieren Forschungsinhalte. Gleichzeitig fordern Projekte im öffentlichen Raum die Bevölkerung auf, sich an der Forschungsarbeit zu beteiligen.