Dominik Wullimann
AUSSTELLUNG MIT TROPISCHER MUSIK
So 7.9.2014 | 14 – 24 Uhr | Auslegeordnung
Kele-Wele-Würfeln und offene Turntables vom Messeplatz
Dominik Wullimann, O.T. Atelieransicht, 2014. Fotografie: Jasmin Glaab. Basel, 2014.
Im Schaffen von Dominik Wullimann unterscheiden sich politische Auseinandersetzung und künstlerische Arbeit kaum: Beides spielt sich am Küchentisch ab. Wenn er Kunst macht, stellt sich beim Künstler ein Gefühl von Diffusität bei gleichzeitiger Dichte her, genauso wie bei der Lektüre politischer Bücher oder der Teilnahme an Seminaren. Politisches Engagement und künstlerische Praxis haben dieselbe Wirkung: Das eigene Weltgefühlt zu kneten und um zu wälzen. So entstehen Auslegeordnungen, unklar und unberechenbar.
In the works of Dominik Wullimann political confrontation and artistic work are hardly distinguishable: Both happens on the kitchen table. While he is doing art, the feeling of diffuseness and density is setting up at the same time, just like during the reading of political books or while taking part in seminars. Political commitment and artistic practice have the same effect: Kneading ones own world feeling and changing it. The results are orientations, unclear and unpredictable.
In the works of Dominik Wullimann political confrontation and artistic work are hardly distinguishable: Both happens on the kitchen table. While he is doing art, the feeling of diffuseness and density is setting up at the same time, just like during the reading of political books or while taking part in seminars. Political commitment and artistic practice have the same effect: Kneading ones own world feeling and changing it. The results are orientations, unclear and unpredictable.
Dominik Wullimann, AUSSTELLUNG MIT TROPISCHER MUSIK. Installation, 2014.
Ausstellungsansicht kunsthallekleinbasel, Fotografien: Jan Chudožilov. Basel, 2014.
Ausstellungsansicht kunsthallekleinbasel, Fotografien: Jan Chudožilov. Basel, 2014.
BOMBENKUNST.
DOMINIK WULLIMANN IN DER KUNSTHALLEKLEINBASEL
von Ana Vujic
In der Mitte des Wohnzimmers der Kunsthalle drehen zwei Plattenspieler, die als Relikte an die Anti-Favela-Aktion erinnern. Das im Rahmen der grössten Kunstmesse ART inszenierte Elend einer Armensiedlung, musste vor gut einem Jahr wegen seiner Dekadenz ungefragt gestört werden. Während Latte Macchiatos im Favela-Flair auf dem öffentlichen Platz serviert wurden, räumte der Polizeieinsatz die aktionistische Systemkritik in Form eines selbsterbauten Häuschens mit Musik, weg.
Dieses Ereignis veranschaulicht nicht nur die immer grösser werdende Schere zwischen arm und reich, sondern auch die Charakteristika der Kunst an sich: Welche Aufgabe übernimmt Kunst in unserer Gesellschaft? Darf ihr Inhalt wirklich systemwidrig sein? Was unterscheidet eine gesellschaftskritische künstlerische von einer reinen politischen Aktion?
Wullimann wirkt in der Wohnraum-Ausstellungssituation einer Trennung zwischen den Bereichen Kunst, Alltag und politisches Bewusstsein entgegen, indem er ihre Grenzen verwischt nach einem gemeinsamen Potential sucht:
So hängt das Stadtplakat mit der Aufschrift „Basel baut“ für diesen Abend nicht mehr in der Küche des Künstlers, sondern findet sich im Ausstellungskontext wieder. Gleich darunter lehnt sich das auf einem Karton mit Filzstiften gezeichnete Diagramm über das bedingungslose Grundeinkommen an der weissen Wand an, einige Bücher und Notizen liegen für die Ausstellungsbesucher/innen in Greifnähe, rechts davon, steht auf einer kleinen quadratischen Leinwand, mit einem Marker von Hand geschrieben:
>GESTERN WURDE MIR EIN PRAKTIKUM IN EINEM KRIEG ANGEBOTEN. SIE FÄNDEN ES WICHTIG MENSCHEN MIT VERSCHIEDENSTEN INTERSSEN UND KOMPETENZEN IN IHREM TEAM ZU HABEN. ICH BIN GÄRTNER UND HABE DEN VORKURS GEMACHT. DA KONNTE ICH PUNKTEN.<
Wullimann liefert uns mit den selber geschriebenen Texten, Bildern und vorgefundenen Objekten keine konkrete Anleitung für die Revolte. Wie in seinen aus den Zeitungen zusammengesetzten Collagebildern, verdeutlicht er vielmehr die Absurdität unseres gesellschaftlichen Systems, die nach politischem und künstlerischem Widerstand nur so schreien.
Text: Ana Vujic
Basel, September 2014
Dominik Wullimann
Dominik Wullimann bei UNGUIDED | Portfolio
Wullimann bei vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie, 2013 | Fotografien
Wullimann bei KONSTRUIERT, Engadin 2012 | Inkjet auf Euronoten
Wullimann bei Writer On Art, 2012 | Artikel
Wullimann bei Basler Zeitung, Diskussion 2009 | Kommentar
Wullimann bei vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie, 2013 | Fotografien
Wullimann bei KONSTRUIERT, Engadin 2012 | Inkjet auf Euronoten
Wullimann bei Writer On Art, 2012 | Artikel
Wullimann bei Basler Zeitung, Diskussion 2009 | Kommentar
Wullimann bei
Atopie: Ein Experiment, Projektraum Flatterschafft, Basel 2014
Art En Resistance, Café Hammer, Basel 2013
Art To Go, Keck Kiosk, Basel 2012
Art To Go, Le Magaz-1, Basel 2012
Irbis 12, Samedan 2012
Tag der offenen Tür, Kulturzentrum Kesselhaus, Weil am Rhein 2010/11/12
Turn your money into art, Volta Show Basel, (by UNGUIDED & SHOWROOMBASEL) Basel 2012
Provisorische Tramhaltestelle, Basel 2011
Dominik Wullimann (*1979 in Basel, CH) is a mixed media artist, a DJ specialized in early Jamaican music and a qualified expert of environmental development. After his studies of the Arts in Basel, he has been combining knowledge, experience and methods from all his areas of activity as one basis of his work. Dominik Wullimann lives and works in Basel.
Text: UNGUIDED
Atopie: Ein Experiment, Projektraum Flatterschafft, Basel 2014
Art En Resistance, Café Hammer, Basel 2013
Art To Go, Keck Kiosk, Basel 2012
Art To Go, Le Magaz-1, Basel 2012
Irbis 12, Samedan 2012
Tag der offenen Tür, Kulturzentrum Kesselhaus, Weil am Rhein 2010/11/12
Turn your money into art, Volta Show Basel, (by UNGUIDED & SHOWROOMBASEL) Basel 2012
Provisorische Tramhaltestelle, Basel 2011
Dominik Wullimann (*1979 in Basel, CH) is a mixed media artist, a DJ specialized in early Jamaican music and a qualified expert of environmental development. After his studies of the Arts in Basel, he has been combining knowledge, experience and methods from all his areas of activity as one basis of his work. Dominik Wullimann lives and works in Basel.
Text: UNGUIDED

portfolio_dominik_wullimann.pdf | |
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SIDE PROJECT: Carlos Arredondo (CHI)
Der chilenische Künstler Carlos Arredondo ist für einige Monate zu Gast an der Sperrstrasse 7. Parallel zur Ausstellung im Parterre unternimmt er eine Intervention im öffentlichen Raum und installiert Sofa, Sockel, Beistellmöbel, Pflanzen, Malereien und Texte.
Carlos Arredondo, O.T., Installation, 2014. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel, Fotografien: Jan Chudozilov. Basel, 2014.