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Winfried Möhr (DE)
LEBEN AUSSERHALB DES PARADIESES

Sonntag 6.11.2016 | 14 – 24 Uhr | Ausstellung mit Malereien
14 und 20 Uhr | Pianokonzert von Josef Möhr

In der Ausstellung "LEBEN AUSSERHALB DES PARADIESES" sind grossformatige Malereien und Reprints des Künstlers Winfried Möhr zu sehen. Die detailreichen surrealistischen Arbeiten zeigen Christliche Motive wie "Adam" oder den "Menschensohn". Während des Künstlergespräches nähern wir uns den Werken des Autodidakten an. Im Verlauf der Ausstellung spielt Joseph Möhr, der Sohn des Künstlers, immer wieder kurze Klavierkonzerte.
Bild
Winfried Möhr, DER MENSCHENSOHN. Acryl auf Holzplatte, 50 x 40 cm (Detail). Bonndorf (D), 2016.
Winfried Möhr, LEBEN AUSSERHALB DES PARADIESES. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Fatima Möhr. Basel, 2016.

Winfried Möhr: Künstler – Philosoph – Getränkehändler
von Fatima Möhr

Geboren wurde der Künstler Winfried Möhr am 26. Januar 1947 in Freiburg im Breisgau. Er wuchs als das Mittlere dreier Kinder in Biengen, einem kleinen Ort in der Nähe des Kaiserstuhls, auf. Da es an materiellen Dingen nicht fehlte, war seine Kindheit relativ behütet. Dennoch bekam auch er die traumatischen Folgen des Krieges durch seine Eltern zu spüren.

Einen seiner ersten Schritte hin zum Künstlerdasein machte Winfried Möhr auf einem der Internate, die er während seiner Jugend besuchte. Sein Kunstlehrer wurde auf sein Talent aufmerksam und beschloss dieses zu fördern. Dabei lernte Winfried Möhr viele der Techniken, die er auch heute noch anwendet. Richtig zu malen begann er jedoch erst Ende der 60er Jahre, nachdem er eine umfangreiche Ausstellung von Salvador Dalí in Baden-Baden besucht hatte. Der Surrealist hatte ihn so sehr getroffen, dass er die Entscheidung fällte, seiner Gedankenwelt ebenfalls in Bildern Ausdruck zu verleihen.
Das war der Beginn seiner ersten intensiven Schaffensperiode. In dieser verarbeitete der Künstler viele Ereignisse und Einflüsse, denen er im Laufe seines Lebens ausgesetzt war. Dazu gehörte nicht nur die Faszination, die der Surrealismus auf ihn ausübte, sondern auch der Tod seines Vaters, seine streng katholische Erziehung sowie sein reges Interesse an der Parapsychologie und Philosophie.

Seitdem will er die Grenzen des menschlichen Denkens verschieben und genau das zeigen auch seine Bilder. Die meisten von ihnen sprengen im wahrsten Sinne des Wortes den Rahmen. Eine bewusste Entscheidung des Künstlers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wechselseitige Beziehung von Chaos und Ordnung in seinen Werken darzustellen. Dieses Muster zieht sich von seinen alten Arbeiten, die überwiegend zwischen 1970 und 1980 entstanden sind, durch bis zu den Werken seiner zweiten Schaffensperiode.
Motiviert von seiner dritten Ehefrau nahm er im Jahr 2009 seine künstlerische Tätigkeit wieder auf. Die danach entstandenen Werke zeigen eine deutliche Weiterentwicklung seines Stils. Zwar sind die Grundcharakteristiken seiner Malerei, beispielsweise die Darstellung von Augen und Gesichter nach wie vor vertreten, sie wurden jedoch um neue Elemente erweitert. Die auffälligste Neuerung ist der neue Malgrund. Dabei handelt es sich um OSB Platten, die mit ihrer einzigartigen Struktur die Entwicklung jeder Bildidee grundlegend beeinflussen und den Kunstwerken gleichzeitig einen unverwechselbaren Fingerabdruck verleihen.
Die großformatigen, farbenfrohen Bilder und deren Motivvielfalt erzählen die unterschiedlichsten Geschichten. Dabei bedient sich der Künstler Techniken unterschiedlicher Kunststile und Kunstarten. Auch der Literatur, denn begleitet werden die Bilder durch Texte, die sich mit den Problemstellungen des menschlichen Seins auseinandersetzten. Diese sollen lediglich den Diskurs anregen und dem Betrachter keine absolute Interpretation diktieren. Jeder ist eingeladen eine eigene Bedeutung für das Gesehene zu finden. Und zu sehen gibt es einiges. Insbesondere die Werke nach 2009 sind derart detailreich, dass auch nach Minuten des Betrachtens neue Einzelheiten auffallen.

Auch wenn die Arbeit von Winfried Möhr in vielerlei Hinsicht beeindruckend ist, ist er keine Berühmtheit der Kunstszene und davon leben kann er schon gar nicht. Es ist sein Getränkehandel, der ihm seit mehr als 30 Jahren das Überleben sichert. Und das findet Winfried Möhr nicht weiter schlimm. Denn er malt nicht um davon zu leben, sondern um Menschen zu erreichen und sie in eine Fragestellung zu versetzen.

Text: Fatima Möhr
Stuttgart, 2016
Bild
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