8 x Frauen
Kuratiert von Joanna Kamm
8.3.2015 | 13 – 22 Uhr
13 – 21 Uhr | Ausstellung durchgehend
Auftritte zu jeder vollen Stunde
21 – 22 Uhr | Konzerte
Julia Degelo, 8 X FRAUEN. Vientiane (Laos), 2013. Fotografie: Julia Degelo. Laos, 2013.
8 x Frauen ist eine partizipativ angelegte Ausstellung mit Audioinstallation. Aus drei Radios ertönen Interviews, welche von Joanna Kamm mit über zwanzig Frauen und Männern geführt wurden. Eine der Interviewfragen lautet etwa: "Wenn Sie ein feministisches Manifest schreiben dürften, welche drei Punkte würden darin erwähnt werden?". Die Audioinstallation bietet den Rahmen für eine Reihe von Live-Auftritten, welche BesucherInnen zu jeder vollen Stunde zwischen 13 Uhr und 22 Uhr erwarten. Die Darbietungen reichen von Theater und Clowneskem über Lesungen und Vorträge bis zu Konzerten und verhandeln inhaltlich eine ebenso grosse Spannweite an Aspekten rund um die Thematik des 8. März.
Joanna Kamm, 8xFRAUEN. Ausstellung mit Auftritten, 2015.
Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Hans Kamm. Basel, 2015.
Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Hans Kamm. Basel, 2015.
DER 8. MÄRZ IN DER KUNSTHALLEKLEINBASEL
von Joanna Kamm
Radiosequenzen, Fragen, Gespräche im Ohr über Feminismus, Humanismus, Idealismus. Ismen, die Menschen in Ihrem Alltag vielleicht begleiten. Heute soll Frauentag sein, was bedeutet das für dich? Stell dir vor dir wird anlässlich dieses Tages eine halbe Stunde Raum gegeben, ein Raum, den du wahrscheinlich noch nie gesehen hast. Der Raum eher klein, die Wohnung beschaulich, enger Gang, heimelige Küchenbar, Umziehschlafzimmer, draussen im Garten zwei Feuerstellen. Hier also sollst du frei werken.
Freiräume sind selten, Kunsthallen sind meist gross, Ausstellungen im grossen Rahmen sind unbezahlbar. Hier schafft sich jedoch eine Kunstvermittlerin eine Nische, sie wandelt Ihr Wohnzimmer in eine Kunsthalle um.
Zehn Stunden stehen auf dem Plan, ein Riesenprogramm. Langsam kommen die ersten KünstlerInnen. Der Raum, nicht sehr voll, die Zuschauer gespannt. Julia liest eigene Texte. Eine Stunde später ihr Namensvetter Julius, er hat Tagebücher von seiner verstorbenen Mutter gebracht und trägt diese vor. Dora, Afghani, Christine und Felby stellen aktive Frauen oder Projekte vor, die ihnen persönlich am Herzen liegen. Langsam füllt sich der Raum, die Sonntagsgemüter trauen sich aus dem Haus. Die Ausstellung so verschieden wie das Publikum. Ob Kunstschaffende, Dozentinnen oder Stammbesucher, es finden sich Gemüter und Gesichter aller Art. Colleen ist an der Reihe und ihre Inszenierung, die von Stephanie gespielt wird, löst Diskussionen aus. Jung und Alt beteiligen sich am brisanten Thema Pornografie. Nach dieser englischen Einlage kommt der Einklang in die Abendstunden leicht, verspielt und packend. Der Raum ist nun randvoll und das Publikum lacht im Bann der Ereignisse. Inga ist es mit ihrem schauspielerischen Können gelungen, die Leichtigkeit des Seins in der kunsthallekleinbasel herbeizuführen. Nun können die Musiker kommen. Die Schwestern Taubic singen das Publikum zweistimmig in einer Mischung aus Jazz und Pop ein. Es folgt Adapter das Musikerduo welches – provokant in Küchenschürzen gekleidet – mit experimenteller Musik die Zuschauer begeistert.
Text: Joanna Kamm
Basel, 2015
ÖFFENTLICHE BESPRECHUNG
Radio X am 28.3.2015 von Katharina Hermann
"Stadtrand - Märzsendung zum Tag der Frau"
Basellandschaftliche Zeitung am 7.3.2015 von BB
"Tag der Frau - Interaktive Ausstellung in der kunsthallekleinbasel"
"Stadtrand - Märzsendung zum Tag der Frau"
Basellandschaftliche Zeitung am 7.3.2015 von BB
"Tag der Frau - Interaktive Ausstellung in der kunsthallekleinbasel"
PROGRAMM
13:00 Uhr | Joanna Kamm
Audioinstallation: 8 x Frauen (2014/15).
Joanna Kamm (*1988, Crevillente, E) absolviert derzeit eine Ausbildung als Fachfrau Information & Dokumentation in der Universitätsbibliothek Basel. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Frauenbibliothek Basel und veranstaltet in diesem Rahmen Brunches und Lesungen. Mit dem Ausstellungsprojekt „8 x Frauen“ organisiert Kamm erstmals eine interdisziplinär angelegte Veranstaltung im Kunstkontext.
Am Tag der Frau aktiv: "Weil ich mich nicht nur durch mein Geschlecht definiere, sondern vor allem durch mein Menschsein und Handeln." Kontakt: j.kamm@gmx.ch |
Joanna Kamm, 8 x FRAUEN. Audioinstallation mit Radiogeräten. Basel, 2014/15. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografie: Hans Kamm.
13:10 Uhr | Julia Degelo
Lesung: Texte aus dem Jahr 2015.
Julia Degelo (*1994, Bern) studiert im zweiten Semester Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität Bern. Sie schreibt, seit sie schreiben kann, durfte bereits einige Male lesen und hat Kurzgeschichten in Sammel-bänden veröffentlicht. Sie wohnt in Hinterkappelen (BE) und arbeitet neben dem Studium in Bern.
Am Tag der Frau aktiv weil: "Ich will, dass Frauen überall wertgeschätzt werden und die Unterstützung erhalten, die sie verdienen." |
Kontakt: july.d@gmx.ch
Abbildung: Julia Degelo, 8 X FRAUEN. Fotografie: Hansruedi Kobel. Bern, 2013.
Abbildung: Julia Degelo, 8 X FRAUEN. Fotografie: Hansruedi Kobel. Bern, 2013.
14:00 Uhr | Julius Nikolaus Friedrich Schröder
Lesung: Alles über meine Mutter (1994–2012, 2015).
Julius Nikolaus Friedrich Schröder wurde am 7.
September 1994 in Basel geboren. Seine ersten 4 Lebensjahre
verbrachte er allerdings in Hamburg, da sein Vater noch am
Schauspielhaus Hamburg als Schauspieler tätig war. Da seine Mutter
die schauspielerische Leitung der Kaserne übernahm, folgte die
Rückkehr nach Basel. Dort besuchte er den Kindergarten und die
Schule. Julius Schröder lebt und arbeitet in Basel. Seit 2012 tritt er am Jungen Theater Basel regelmässig als Schauspieler auf und war bisher bei zwei Produktionen verantwortlich für den Sound. Mit dem Stück Tschick hatte er 2012 Auftritte in der Gessnerallee Zürich und im Kurtheater Baden. Momentan spricht er an Schauspielschulen vor, um den Beruf des Schauspielers und damit seinen Traum zu verwirklichen.
Am Tag der Frau aktiv: "Um Frau an den Mann zu bringen." Informationen: www.jungestheaterbasel.ch |
Abbildung: Julius Nikolaus Friedrich Schröder, ALLES ÜBER MEINE MUTTER. Lesung in der kunsthallekleinbasel, 2015. Fotografie: Hans Kamm.
15:00 Uhr | Dora Borer
Visolela Rosa Namises:
Portrait einer beeindruckenden Frau (2015).
Dora Borer, (*1955, Grenchen SO) studierte an der Uni Basel (Ethnologie, vergleichende Religionswissenschaften und Medien-wissenschaft, Liz. 2011). Borer arbeitet als administrative Assistentin im Institute for Art Education und im Institute for Cultural Studies in the Arts an der ZHdK und ist zudem wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Art.School.Differences. Borer hat drei erwachsene Kinder.
Am Tag der Frau aktiv: "Aus Solidarität." Informationen: Rosa Namises Kontakt: FB | Mail: dora.borer@gmail.com |
Abbildung: Women's Solidarity Beratungszentrum in Katatura/Windhoek (Namibia), 2008. Fotografie: Dora Borer. Namibia, 2008.
16:00 Uhr | Afghani El Saghir
Vortrag:
Zum Projekt Salma Stara in Kabul, Afghanistan (2010–2015).
Afghani El Saphir arbeitet als Lehrerin in Basel. In Zusammenarbeit mit Frauen aus der Region Basel hat sie im Jahr 2010 den Verein "Dedano – Direkthilfe für Afghanistan" gegründet. Der Verein leistet Hilfe für eine kleine Gruppe von Menschen in Dedano, einem Stadtteil von Kabul, Afghanistan. Am 8. März berichtet El Saphir insbesondere von dem Projekt "Salma Setara". In dessen Rahmen der Verein eine Lehrerin angestellt hat um 4–5 Frauen in die Kunst des Stickens und Nähens einzuführen. Die überaus reiche Tradition kann so erhalten werden und zur Grundlage einer eigenen Erwerbstätigkeit für die Frauen werden.
Am Tag der Frau aktiv weil: "Ich bin selber eine Frau und ich unterstütze eine kleine Gruppe von Frauen in Afghanistan und ich denke diese Zusammenkunft schafft Verbundenheit zwischen verschiedenen Kulturen." Informationen: www.dedano.ch Abbildung: Afghani El Saghir. Projektpräsentation in der kunsthallekleinbasel, 2015. Fotografie: Hans Kamm.
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17:00 Uhr | Felby Charuc und Christine Mafli
Zwei Vorträge:
Kindermütter, das Familienleben indigener und
Frauenportraits aus Guatemala (2013/2015).
Präsentiert von Felby Charuc:
Dokumentation über indigene Frauen in Guatemala, Kindermütter & Familienleben (2013–2015). Felby Charuc (*1985, Guatemala) absolvierte ihr Jurastudium in Guatemala. Felby ist verheiratet und lebt in Muttenz (BL). Am 8. März präsentiert sie eine Dokumentation über die indigenen Frauen in Guatemala und thematisiert dabei insbesondere Kindermütter und das Familienleben. Abbildung: Portrait von Felby Charuc. Fotografie: Unbekannt. Basel, 2014. |
Präsentiert von Christine Mafli, mit Kommentaren von Felby Charuc:
Frauenportraits - Begegnungen in Guatemala (2013). Christine Mafli (*1960, Stein AG) ist Bibliothekarin. Christine ist auf dem ganzen Erdball zu Hause, insbesondere da, wo sich Menschen finden. So trägt sie auch die Farben Guatemalas in ihrem Herzen. Am 8. März berichtet sie über Begegnungen während ihres viereinhalbwöchigen Aufenthaltes in Guatemala (2013). Christines Frauenportraits werden kommentiert von Felby Charuc. Abbildung: Portrait von Christine Mafli. Fotografie: Unbekannt. Basel, 2014. Unser Anliegen: "Guatemala, die Heimat von Felby in all ihren Farben zu zeigen." Informationen: www.probigua.ch |
18:00 Colleen Dunkel und Stephanie Németh-Parker
Lesung: Németh-Parker liest "I need to share with you" von Dunkel (2014–2015).
Stephanie Németh-Parker (USA) absolvierte Theater Studies mit Schwerpunkt Schauspiel an der University of Georgia Athens. Sie arbeitet als freischaffende Schauspielerin und Sprecherin und ist die Stimme für einen Internationale Uhrenhersteller.
Colleen Dunkel (USA) hat Französische und Italienische Literatur an der University of California in Berkeley (USA) abgeschlossen. Sie arbeitet am Theater Basel als Ankleiderin und schreibt jeden Tag. |
Am
Tag der Frau aktiv weil: "Den Text: Einen Brief an unsere Söhne über
Pornographie möchten wir in der Öffentlichkeit zeigen und unseren
ZuschauerInnen nach der Lesung zuhören."
Kontakt: cmdunkel@sunrise.ch
Abbildung: Brief an unsere Söhne. Fotografie: Colleen Dunkel. Basel, 2015.
Kontakt: cmdunkel@sunrise.ch
Abbildung: Brief an unsere Söhne. Fotografie: Colleen Dunkel. Basel, 2015.
19 Uhr | Jasmin Glaab
Lesung:
Nueva Semilla - Unter ungewöhnlichen Umständen (2010–2015)
Jasmin Glaab (*1988, Frankfurt am Main) hat bildende Kunst und Art Education studiert. Das Driften zwischen den unterschiedlichen Rollen der Künstlerin, Kuratorin und Kunstvermittlerin ein wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeit. Im November 2010 hat Glaab das Künstlerinnen-Kollektiv Nueva Semilla (eine Gruppe von rund zwanzig politischen Gefangenen) in Peru besucht. Glaab stellt die Arbeiten und die Geschichte der seit den 90er Jahren inhaftierten Aktivistinnen seither in verschiedenen Kontexten vor.
Am Tag der Frau aktiv: "Weil Joanna Energie hat. Weil wir unter ungewöhnlichen Umständen leben." Kontakt: jasminglaab@hotmail.com Informationen: www.tallerdearteyartesanianuevasemilla.blogspot.ch Abbildung: Jasmin Glaab, Lesung von Texten des Künstlerinnen Kollektiv Nueva Semilla in der kunsthallekleinbasel, 2015. Fotografie: Hans Kamm. |
20:00 Uhr | Inga Siebel
|
21:00 Uhr | Julia&Emilia
Konzert: Stücke aus dem Jahr 2014.
Die Musik von Julia Taubic und Emilia Taubic bewegt sich zwischen Soul, R'n'B und Pop. Die Musikerinnen leben und arbeiten in Basel.
Am Tag der Frau aktiv weil: "Weil wir gerne unsere Musik mit allen teilen und uns auf die Vorträge freuen." Kontakt: FB Abbildung: Emilia und Julia Taubic. Fotografie: Unbekannt. Basel, 2014. |
21:30 Uhr | Khadija Merzougue und Philipp Freise
Konzert und Inszenierung: ADAPTER (2015).
ADAPTER ist eine Zweifraumannband die sich ausschliesslich mit "Evergreen Rock" und Theater auseinander setzt, sich immer wieder selbst erfindet und Versuche startet das Selbst-befinden der Menschheit und das Eigene zu verstehen.
Khadija Merzougue wohnt in Frenkendorf (BL). Khadija hat ihre Lehre als Floristin 2013 abgebrochen, um danach als Projektmitarbeiterin im Museum der Kulturen zu arbeiten (bis Oktober 2014). In Aussicht hat Khadija die Theater-produktion "Noise" mit 5 Vorstellungen in Wien und in der Schweiz (2015). In Zukunft möchte sie reisen und Kinderworkshops für Thater und Zirkus organisieren.
Philipp Freise hat seine Lehre als Kaufmann 2010 abgebrochen, um danach am Gymnasium Leonhard (BS) die Matura zu absolvieren. Bis im Oktober 2014 studierte er einige Semester Philosophie und Geschichte. Aktuell hat er ein Praktikum bei Radio X in Aussicht. In naher Zukunft möchte er ein Studium im Bereich Schauspiel oder Musik beginnen.
Am Tag der Frau aktiv weil: "Finden wir kurz und bündig MENSCHLICH!"
Kontakt Khadija Merzougue: FB | Mail: khadija.m@hotmail.ch
Kontakt Philipp Freise: FB | Mail: philippfreise@hotmail.com
Abbildung: Selsbtportrait ADAPTER. Fotografie: Khadija Merzougue und Philipp Freise. Basel, 2015.
Khadija Merzougue wohnt in Frenkendorf (BL). Khadija hat ihre Lehre als Floristin 2013 abgebrochen, um danach als Projektmitarbeiterin im Museum der Kulturen zu arbeiten (bis Oktober 2014). In Aussicht hat Khadija die Theater-produktion "Noise" mit 5 Vorstellungen in Wien und in der Schweiz (2015). In Zukunft möchte sie reisen und Kinderworkshops für Thater und Zirkus organisieren.
Philipp Freise hat seine Lehre als Kaufmann 2010 abgebrochen, um danach am Gymnasium Leonhard (BS) die Matura zu absolvieren. Bis im Oktober 2014 studierte er einige Semester Philosophie und Geschichte. Aktuell hat er ein Praktikum bei Radio X in Aussicht. In naher Zukunft möchte er ein Studium im Bereich Schauspiel oder Musik beginnen.
Am Tag der Frau aktiv weil: "Finden wir kurz und bündig MENSCHLICH!"
Kontakt Khadija Merzougue: FB | Mail: khadija.m@hotmail.ch
Kontakt Philipp Freise: FB | Mail: philippfreise@hotmail.com
Abbildung: Selsbtportrait ADAPTER. Fotografie: Khadija Merzougue und Philipp Freise. Basel, 2015.