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Nara Pfister & Mirzlekid (CH)
EINS UMS ANDERE
1.11.2015 | 14 – 24 Uhr | Videoausstellung
16 Uhr | Performance NEBENAN

Bild
Nara Pfister & Mirzlekid, PARROT TALK. Performance im Kunstraum Teiggi, Kriens (CH) 2014.
In der Ausstellung „EINS UMS ANDERE“ sind verschiedene Videoarbeiten zu sehen in denen das Künstlerduo Nara Pfister und Mirzlekid performativ mit der Form des Spiels arbeitet. Im Video „HIN UND HER“ beispielsweise bewegen sich die zwei KünstlerInnen balancierend auf einer Wippschaukel aufeinander zu, während sie versuchen die Schaukel in der Luft zu halten. Im Video „COFFEE AND SUGAR“ bauen sie in einem fahrenden Zug ein „Zuckergebäude“ auf, welches durch das Rütteln immer wieder zusammen fällt. Die KünstlerInnen spielen nicht gegeneinander sondern miteinander. Sie konstruieren Formen im steten Ausgleich und bauen dabei Bilder auf und wieder ab. Wie in einem Entwurfsprozess suchen sie auch bei den Arbeiten „DISPLAY“ und „ET VOILÀ“ nach Formkombinationen mit Objekten. Da stehen die PerformerInnen mit zwei fast identischen Fundobjekten einander gegenüber und bringen diese jeweils abwechslungsweise in eine Position. Pfister und Mirzlekid vollziehen die Handlungen eins ums andere, verharren jeweils für kurze Zeit in einer Position um gleich darauf spielerisch zur nächsten Situation zu finden.
Nara Pfister & Mirzlekid, EINS UMS ANDERE. Ausstellungsansicht kunsthallekleinbasel und öffentlicher Raum Basel.
Fotografien: Tjefa Wegener. Basel, 2015.

DAS VERHÄLTNIS
von Sarah Elena Müller

Es ist ein Gemeinsames, Wackliges, aber auch ein Einzelnes, Kompromissbereites, eines, das sich an jede Zusammenarbeit und die durchwundenen Phasen erinnert. Es bewohnt die Zone zwischen Nara und Mirzlekid und jetzt auch die Zone zwischen uns und ihnen, wir schauen auf die Zwischenzeit, den Zwischenraum und dazu vergessen wir vielleicht, hoffentlich, eventuell, etwas. 
Das Verhältnis zum Verhältnis. Nun ist es etabliert. Woraus ist das Verhältnis gebaut? Regelloses Spiel oder Skrupel? Klassisch ausgewogen oder klassisch manisch? Nein, nicht manisch. Nur leichtes Aufbegehren des Verhältnisses selbst. Es kann sich nicht mit den Gegebenheiten arrangieren, man gibt sich Mühe, aber plötzlich kommen Erdanziehung und Fliehkraft hinzu, oder andere Komponenten, denen die Physik noch nicht auf die Spur gekommen ist, oder die sie nicht interessieren… 

Auch die kurdische Bevölkerung kann sich nicht mit den Verhältnissen arrangieren. Ein Demonstrationszug zieht an der Ausstellung vorbei. Ströme und entgegengesetzte Ströme. Man darf sie nicht vergleichen. Man möchte keine Modalverben benutzen. Modal, Modul, Muda ist auch da. Die Einzelteile nehmen die zusammensetzenden Kräfte gefangen und ergeben nichts Verständliches, das Versprechen vom soliden Einrichtungsgegenstand wurde nicht gehalten und nie gemacht. Jemand sagt: Das ist Kunst, das musst du nicht verstehen. Jemand anderes sagt: Das ist eine Kleiderstange, das musst du nicht verstehen. Die Stange versteht sich selbst als einfach verständliches Element, die Künstlerin und der Künstler verstehen sich vielleicht als Botschafter der missverstandenen Gegenstände. Jemand sagt: Komm – geh ihnen helfen, sie schaffen’s nicht. Das Kind will der Künstlerin und dem Künstler nicht helfen gehen. Die gegenläufigen Ströme von Volk blicken in sehr verschiedene Richtungen. Hier ist das Volk derer, die Skulpturen sehen. Dort ist das Volk derer, die Unvermögen sehen. Und es wimmelt von Verhältnissen, wer unterstellt wem, etwas nicht zu begreifen und wer gibt wem die Schuld für das herrschende Regime? Und würden wir alle als Individuen verblassen und einzig die Verhältnisse zwischen uns blieben sichtbar, wäre dieses Netzwerk autonom? Ist diese Kleiderstange Ausdruck eines autonom gewordenen Systems, das in seiner Zweckmässigkeit unentschlossen, mal in die eine, mal in die andere Richtung wuchert? Erst wenn das Kleiderstangensystem überstrapaziert zerbricht, scheinen die Individuen wieder auf und wechseln ihre Plätze, verlangen eine neue Herangehensweise und Verbindung. Stabil ist zuletzt, was Dauer hat. Bis dann wieder Diskurse und Völkerwanderungen darüber hereinbrechen. 

Harmonie – oder weiss ich nichts von Harmonie? Ich setze das Gegenteil, um irgendein Verhältnis zur Harmonie zu haben. Kampf. Jemand sagt: Das ist doch kein Kampf, es wird nicht gekratzt oder getreten! Das ist wahr. Die Erwähnung von Unwahrem ist nicht erwünscht. Aber ich brauche ein Verhältnis und ich bin nicht feinfühlig genug, es aus einander nahestehenden Termen zu generieren. Jemand sagt: das Verhältnis generierst nicht du, sondern die Arbeit. Also Schnauze und hinschauen. Ich schaue. Ich mache es nicht eigenmächtig, sondern beobachte es. Das Verhältnis. Zeige dich mir. Das Denken befällt jede noch so pflichtbewusste Objektivität . Nara und Mirzlekid bauen, erhalten und variieren die Eindrücke und ich denke dabei an Musik. Improvisation. Macht einen gemeinschaftlichen Eindruck aber ist eigentlich eine Art Kampf. Hat eine gewisse Harmonie anzustreben, aber wie dieses Streben passieren soll, hängt davon ab, wer sich durchsetzt. Eine Instanz hat einen Plan, die zweite hat ihren eigenen. Und selbst wenn dieser zweite Plan der zweiten Instanz absolut kongruent ist mit dem Plan der Ersten Instanz, so ist es doch frech anzunehmen, es sei derselbe. Die Pläne bewegen sich aufeinander zu und fordern einander und die Materie auf, zu tanzen. Jemand sagt: Und das nennst du Kampf? Ja. Soviel zu meiner Person. 

Es geht nicht um Personen. Nicht um uns, nicht um mich, nicht um Nara, nicht um Mirzlekid und nicht um die kurdische Minderheit. Es geht.

Text: Sarah Elena Müller
Basel, 2015

Nara Pfister & Mirzlekid

Nara Pfister | Homepage
Mirzlekid | Homepage

Performances und Ausstellungen
Gruppenausstellung KUNST_STÜCKE INS LICHT GETAUCHT, DOCK, Basel 2014
Performance HOW TO MAKE SCULPTUR, Ateliergemeinschaft Sonnberg, Imst (A) 2014
Gruppenausstellung 8. INTERNATIONALE DADAFESTWOCHE, Silohalle, Basel 2014
Gruppenausstellung der IAAB-Stipendiaten GOING PLACES, Basement, Basel 2014
Performance HÜLLE UND FÜLLE NEUN MAL VERGRÖSSERT, OSLO NIGHT Haus für elektronische Künste, Basel 2014
Performance PARROT TALK, Kunstraum Teiggi, Kriens (CH) 2014
Videoausstellung WENN DIE ILLUSION ZUR REALITÄT WIRD, Fabritzke Areal, Zürich 2013
Performancereihe ZWISCHENRÄUME, Offspace sihlquai55, Zürich 2013
Gruppenausstellung BIOTOP CHANTA, Stadtgalerie, Chur 2013
Gruppenausstellung REGIONALE 13, Projektraum M54, Basel 2012
Gruppenausstellung KAPITEL 3 / DER RAUM, Kaskadenkondensator, Basel 2012
Performance, KIBLIX FESTIVAL, Galerie Kibla, Maribor (SI) 2011
Animationsfilm 3 SEQUENZEN (Sound: Dominic Brun Del Re), Cinema Paschirolo (TI) und Blackbox Aarau (CH) 2010
Gruppenausstellung und Performance, D.I.V.O Institute, Kolin (CZ) 2009
Rauminstallation SPURTEGL D'ART, Kunstschalter, Sumvitg (CH) 2007
Comicausstellung, Bistro Alte Kaserne, Winterthur (CH) 2006
Zeichenperformance Ausstellungsprojekt TENT LAB, Bürgerpark, Braunschweig (D) 2005

Stipendien
IAAB Atelierstipendium, Peking 2013

Nara Pfister (*1981 in Basel) arbeitet in den Bereichen Video, Performance, Zeichnung und Installation. Seit 2005 ist Pfister als Künstlerin tätig wobei ihre Arbeiten seither regelmässig an internationalen Ausstellungen vertreten sind. 2012 schloss sie den Bachelor in bildender Kunst an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel ab und gewann in demselben Jahr zusammen mit Hansjörg Köfler das IAAB Atelierstipendium der Christoph Merian Stiftung in Peking.

Hansjörg Köfler alias MIRZLEKID (*1967 in Huben, A) ist seit 1999 diplomierter Künstler und arbeitet insbesondere im Bereich Performance, Objekte, Zeichnung und Phosphorlichtmalerei. Er ist aktives Mitglied des Performancekollektiv „Kollabor“ und im Vorstand des PANCH (Performance Art Netzwerk Schweiz). Mirzlekid war 1999 Mitbegründer und Namens(er)finder des Zürcher Wohn- und Kulturprojektes „Fabritzke“ und 2013 Mitbegründer der Atelier- und Studiogemeinschaft „AlbiZKE“.

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Die Zusammenarbeit von Nara Pfister und Mirzlekid begann um 2004. Das Künstlerpaar arbeitet im Bereich Performances und Video und war seither regelmässig an internationalen Ausstellungen vertreten. Die beiden KünstlerInnen agieren in ihren Performances zu zweit und im Kontext vorgefundener Situationen. So entstehen Arbeiten in Ausstellungsräumen, ebenso wie in urbaner oder ländlicher Umgebung wobei alltägliche und vorgefundene Materialien zum Einsatz kommen. Viele Arbeiten des Duos zeichnen sich durch die gleichzeitige Präsenz der zwei AkteurInnen an einem bestimmten Aufführungsort aus, wobei deren Interaktion untereinander und mit bestimmten Objekten ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.
Bild
K U N S T H A L L E K L E I N B A S E L​
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​since 2014


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