dusud
LA VIE (r)EST BELLE
So 5.4.2015 | 14 – 24 Uhr
Gemälde, Drucke, Filme
dusud, ISEBAHNBRUGG. Collage, 29 x 21 cm (Ausschnitt). Basel, 2013.
Mit der Ausstellung LA VIE (r)EST BELLE erzählt dusud eine Geschichte der Erfahrungen und Bedürfnisse als Teil einer konsumorientierten Gesellschaft. Gefangen in den tristen Gemäuern einer verkauften Stadt, wollen die eigenen Bewegungsmuster im Austausch mit der Umwelt angepasst, aufgelöst und neu definiert werden. Mitbestimmen, aufmucken, rebellisch sein? Wir können, wissen aber nicht wie. Die andauernde Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen und die Möglichkeit diese aufzubrechen und neu zu gestalten verspricht: „LA VIE (r)EST BELLE“, oder „Alles ist möglich, nichts ist unantastbar“.
dusud, LA VIE (r)EST BELLE. Basel, 2015. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Tjefa Wegener. Basel, 2015.
RESPECT
EXISTANCE OR EXPECT RESISTANCE
von Ana Vujic
Ein Stein fliegt durch die Fensterscheibe, Glassplitter liegen auf dem Boden. Die sich darunter befindenden Papierfetzen lassen den Grund für diese Wut erahnen: Es ist der Vertrag zwischen der Shift Mode und den Immobilien-Baselstadt, welcher berechnend im Versteckten die Besetzung an der Uferstrasse verhindern sollte. Das Abkommen war ein Zeichen gegen die gleich daneben hausenden Wagenplatzleute; ein grundsätzlicher Streit um die letzten freien Flächen dieser Stadt wurde entfacht. MAN MERKT DIE FESSELN ERST, WENN MAN SICH BEWEGT steht auf einem der Bilder von DUSUD geschrieben. Und wer hat das in dieser bürokratisierten, stets nach Profit strebenden Stadt nicht längst schon gemerkt.
Hier in der kunsthallekleinbasel liegt ein solches Abkommen demonstrativ zerrissen auf dem Boden. Die schwarze Flagge wird jetzt erst recht gehisst, das mit rotem Faden gewobene Anarchiezeichen zieht hier seine Fäden. Zu diesen installativen Arbeiten zeigt DUSUD seine malerischen Werke, die stets Rebellion verbildlichen. GEMEINSAM GEGEN DIE GRAUSAMKEIT erinnert an die tristen Fassaden der postmodernen Stadt. Vielleicht ist mit dem Grau der Novartis Campus, die Kloschüssel auf dem Messeplatz oder der höchste Turm der Schweiz gemeint.
Noch ermahnender kommt der Schriftzug REFUGEES WELCOME daher, nachdem gestern 700 Menschen im Meer ertrunken sind. Europa schaut gerne weg, wenn Flüchtlinge an seiner Grenze ertrinken. Das Heimatgefühl verschliesst sehr gerne die Augen.
Plakativ und geladen sind die Werke von dem Basler Kulturaktivisten DUSUD. Sie sind so wie sie kaum im Kunstrahmen zu finden sind, weil die linkspolitischen Parolen wie ein Hammer in den Schädel hauen. Die Spraydose ist das Werkzeug, die Wände sind die passenden Malflächen. Denn wir brauchen nicht nur im Kunstrahmen, sondern auch da draussen noch mehr bellende Hunde in dieser Stadt.
Text: Ana Vujic
Basel, 2015
dusud
Gruppenausstellungen
OpenArt, Theaterpassage, Basel 2008-2015
Nehmen wir uns die Stradt zurück, Your!Gallery, Basel 2012
Black & White, Your!Gallery, Basel 2012
Localism - A Contemporary Art Show, Jugi Gundeli, Basel 2009
Comic Apocalypse, Markthalle, Basel 2008
Art Meeting, Jugendhaus Tramstation, Münchenstein 2007
dusud lebt und arbeitet in Basel (CH). Er ist Mitbegründer der Guerilla-Ausstellung OpenART (Basel 2008), Kulturaktivist und Mixed-Media-Künstler. Unter wechselndem Pseudonym entstehen seit knapp zehn Jahren Installationen und Gemälde, Collagen und Druckerzeugnisse. Zentrale Elemente aller Arbeiten: Die unterschwellige Wut auf herrschende Verhältnisse, Hilflosigkeit, die stete Suche nach Freiheit und nach einer schöneren, gerechteren Welt.
Die Werke von dusud sind beeinflusst von Werbung, Kaufempfehlungen und medialer Berieselung. Der Künstler bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Realität und Utopie. Inspiriert von der Kunst im öffentlichen Raum und dessen stetiger Veränderung, bewegt sich seine Arbeit an der Schnittstelle von gesellschaftlicher Akzeptanz und juristischer Verfolgung.
OpenArt, Theaterpassage, Basel 2008-2015
Nehmen wir uns die Stradt zurück, Your!Gallery, Basel 2012
Black & White, Your!Gallery, Basel 2012
Localism - A Contemporary Art Show, Jugi Gundeli, Basel 2009
Comic Apocalypse, Markthalle, Basel 2008
Art Meeting, Jugendhaus Tramstation, Münchenstein 2007
dusud lebt und arbeitet in Basel (CH). Er ist Mitbegründer der Guerilla-Ausstellung OpenART (Basel 2008), Kulturaktivist und Mixed-Media-Künstler. Unter wechselndem Pseudonym entstehen seit knapp zehn Jahren Installationen und Gemälde, Collagen und Druckerzeugnisse. Zentrale Elemente aller Arbeiten: Die unterschwellige Wut auf herrschende Verhältnisse, Hilflosigkeit, die stete Suche nach Freiheit und nach einer schöneren, gerechteren Welt.
Die Werke von dusud sind beeinflusst von Werbung, Kaufempfehlungen und medialer Berieselung. Der Künstler bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Realität und Utopie. Inspiriert von der Kunst im öffentlichen Raum und dessen stetiger Veränderung, bewegt sich seine Arbeit an der Schnittstelle von gesellschaftlicher Akzeptanz und juristischer Verfolgung.