Sweeterland
HEUTE GIBT ES NICHTS ZU SEHEN
SO 22.6.2014 | 13 – 18 UHR | AKTION
Sweeterland, HEUTE GIBT ES NICHTS ZU SEHEN. Digitale Grafik, 2014. Zürich, 2014.
Ein Schild mit der Aufschrift: Heute gibt es nichts zu sehen, prangt vor dem Eingang der kunsthallekleinbasel. Was auf den ersten Blick durch die Negation vielleicht leicht abweisend wirkt, ist im Grund ein Versprechen auf eine visuelle Pause. Im Kontext der Kunstmessen in Basel, wo kunstökonomische Werte vertreten werden, kocht, tischt, serviert und wäscht Sweeterland ab zum Preis von Nichts. Ein Dienstleistungsbetrieb, welcher Vergänglichkeiten wie „einen aufs Heute begrenzten Raum des Verweilens“ und „das Decken von körperlichen Bedürfnissen mit bis morgen verdauter Speise“ anbietet. Text: Sweeterland
A sign with the words “Today there is nothing to see” boasts near the entrance of the kunsthallekleinbasel. What seems to reject at the first glance because of its negation, in fact is the promise for a visual break. In the context of the Art Fairs in Basel, where the economic values of art are represented, Sweeterland is cooking, serving and cleaning at no charge. A service provider, which offers impermanence like a "space to stay of limited duration for one day" or "the coverage of physical needs with food, digested until tomorrow". Text: Sweeterland
A sign with the words “Today there is nothing to see” boasts near the entrance of the kunsthallekleinbasel. What seems to reject at the first glance because of its negation, in fact is the promise for a visual break. In the context of the Art Fairs in Basel, where the economic values of art are represented, Sweeterland is cooking, serving and cleaning at no charge. A service provider, which offers impermanence like a "space to stay of limited duration for one day" or "the coverage of physical needs with food, digested until tomorrow". Text: Sweeterland
Sweeterland, HEUTE GIBT ES NICHTS ZU SEHEN. Aktion, 2014. Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel, Fotografien: Jasmin Glaab. Basel, 2014.
INTERVIEW MIT DREI BETRACHTERINNEN
Interview: Jasmin Glaab
Das Interview wurde am 22. Juni von Jasmin Glaab mit drei AusstellungsbesucherInnen geführt. Das Gespräch fand direkt im Anschluss an die Veranstaltung und im Ausstellungsraum statt.
JG: «Liebe Besucherin Nr. 1, was hast du heute gesehen?»
B1: «Weisse Wände und ein rotes Tischtuch - kariert - tolle Leute und sehr gutes Essen.»
JG: «BetrachterIn Nr. 2, was hast du heute gesehen?»
B2: «Ich habe gesehen, meinen lieben Freund, BetrachterIn Nr. 3. Wir haben uns ausgetauscht über Gott und die Welt und wurden verköstigt zwischendurch. Sehr köstliches Essen, dass wir hier geniessen durften. Da kommen wir gerne wieder. Und «easy on the eyes», also wenn mann jetzt bedenkt mit welcher Mediokrität wir bombardiert wurden heute Nachmittag an der ART, dann ist die Art von Kunststreik sehr wohl nachzuvollziehen, weil mangels Alternativen - wir sind ja jetzt bei der Alternative des Molotov-Cocktails angelangt - und wir debattieren gerade darüber, über Sinn und Unsinn von Steinewerfen oder was die Zukunft der Steinewerfer ist. Wir debattieren über die Möglichkeiten von Stühle ansägen und wir sind ein bisschen Schlauer geworden, wo eigentlich unser Geld geblieben ist, wo das abfällt. Aber für den Rahmen würde ich sagen auch das zweite Mal sehr gelungen, gelungene Veranstaltung hier. Mag ich.»
JG: «Danke! BetrachterIn Nr. 3, was hast du heute gesehen?»
B3: «Also Betrachter Nr. 3 heisst Mickonis. Ich muss nicht anonym bleiben. Gesehen habe ich nicht so viel, denn es hat ja nichts zu sehen. Das ist ja das Motto der Ausstellung, man sieht nichts. Aber dafür hat es etwas zu essen gegeben und das Essen war im Gegensatz zu dem was man normalerweise bekommt - im Laden, im Kaufhaus, im Schnellrestaurant überall links und rechts, auch anscheinend in den Mensen der Kunsthochschulen - wahrnehmbar. Im Gegensatz zum üblichen Essen was nicht mehr wahrnehmbar ist, weil das eine wie das andere schmeckt, oder beziehungsweise gar nicht schmeckt. Auffallend zunächst einmal die Suppe, die sehr schmackhaft ist, aber dann noch getoppt von dem - was ist es - Ziegenmilch?»
JG: «Zieger.»
B3: «Zieger-Lassi, mit Ananas, oder? Was zunächst einmal beim Ansetzten des Glases furchtbar stinkt und dann erst sein angenehmes Aroma entfaltet. Ganz besonders dieses Lassi war insofern eindrücklich, weil es zunächst einmal einen sehr unangenehmen Geschmack verbreitet über die Nase, beim Ansetzten des Glases und da muss man sich nützlicherweise, gesunderweise,interessanterweise überwinden um den Schluck zu machen. Und beim eigentlichen trinken entfaltet sich das Getränk auf sehr angenehme Weise, wiederum weil es nicht überzuckert ist! Und diese Kombination des Unangenehmen durch den Zieger und des Angenehmen von dem was nachher kommt - inklusive der zerbröselten Eiswürfel - inauguriert von Neuem das Schmecken, dass uns durch die Industrialisierte Nahrung allmählich verloren geht. Dot. Com.»
JG: «Merci!»
Interview: Jasmin Glaab (Auszug)
Basel, Juni 2014
Sweeterland
Yvonne Good (*1984 in Sursee, LU)
Dominik His (*1965 in Basel-Stadt, BS)
Matthias Käser (*1978 in Schlieren, ZH)
Elena Könz (*1987 in Chur, GR)
Judith Weidmann (*1977 in Dielsdorf, ZH)
Sweeterland bei
Sweeterland bei Südostschweiz Online | Artikel
Sweeterland bei F+F Zürich - Schule für Kunst und Mediendesign | Kurztext
money_money, Kulturlabor Thalwil, 2012
Der Böse Föhn, ArtFoyer Cavigelli, Wollishofen (ZH), 2012
ausgezogen, ArtBox und Kulturlabor, Thalwil, 2011/12
Crème Fraîche, Z(orten), Vaz/Obervaz (GR) 2011
(RE)CONSTRUCTED, Kunsthaus Glarus, 2011
Identität: Schweiz/ Identité: Suisse, Ausstellung im CentrePasquArt Biel, 2010
Ein Kollektiv, eine Synergie, ein gemeinsames künstlerisches Unternehmen. Sweeterland besteht seit 2010 aus der Konstellation Yvonne Good | Dominik His | Matthias Käser | Elena Könz | Judith Weidmann. Ihre unterschiedlichen Ansätze dienen den fünf KünstlerInnen als Diskussionsgrundlage und zur Erarbeitung von gemeinsamen Werken. Sweeterland entwickeln orts- und kontextbezogene Arbeiten.
Dominik His (*1965 in Basel-Stadt, BS)
Matthias Käser (*1978 in Schlieren, ZH)
Elena Könz (*1987 in Chur, GR)
Judith Weidmann (*1977 in Dielsdorf, ZH)
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money_money, Kulturlabor Thalwil, 2012
Der Böse Föhn, ArtFoyer Cavigelli, Wollishofen (ZH), 2012
ausgezogen, ArtBox und Kulturlabor, Thalwil, 2011/12
Crème Fraîche, Z(orten), Vaz/Obervaz (GR) 2011
(RE)CONSTRUCTED, Kunsthaus Glarus, 2011
Identität: Schweiz/ Identité: Suisse, Ausstellung im CentrePasquArt Biel, 2010
Ein Kollektiv, eine Synergie, ein gemeinsames künstlerisches Unternehmen. Sweeterland besteht seit 2010 aus der Konstellation Yvonne Good | Dominik His | Matthias Käser | Elena Könz | Judith Weidmann. Ihre unterschiedlichen Ansätze dienen den fünf KünstlerInnen als Diskussionsgrundlage und zur Erarbeitung von gemeinsamen Werken. Sweeterland entwickeln orts- und kontextbezogene Arbeiten.

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