NO-BUDGET FILME VON
Gruppe Konverter (ZH)
nobudgeteyeproduction (BS)
Simone Baumann (ZH)
Sonntag 5.2.2017 | 14 – 24 Uhr
Filmrequisiten, Fanzine-Kiosk und Bar
15 – 18 Uhr | Filmscreenings
15 Uhr | „Die Revolte der Pinguine 2“ (100 min) von Gruppe Konverter,
mit kurzer Einführung und anschliessender Diskussion
17 Uhr | „Beichtstuhl zum Schafott“ (32 min) von NOBUDGETEYEPRODUCTION
17:30 Uhr | „Donnschtigjass“ (22 min) von Simone Floriane Baumann
19 – 22 Uhr | Filmscreenings
19 Uhr | „Die Revolte der Pinguine 2“ (100 min) mit kurzer Einführung und anschliessender Diskussion
21 Uhr | „Beichtstuhl zum Schafott“ (32 min)
21:30 Uhr | „Donnschtigjass“ (22 min)
zwischendurch D.J. Giovanni S.
15 Uhr | „Die Revolte der Pinguine 2“ (100 min) von Gruppe Konverter,
mit kurzer Einführung und anschliessender Diskussion
17 Uhr | „Beichtstuhl zum Schafott“ (32 min) von NOBUDGETEYEPRODUCTION
17:30 Uhr | „Donnschtigjass“ (22 min) von Simone Floriane Baumann
19 – 22 Uhr | Filmscreenings
19 Uhr | „Die Revolte der Pinguine 2“ (100 min) mit kurzer Einführung und anschliessender Diskussion
21 Uhr | „Beichtstuhl zum Schafott“ (32 min)
21:30 Uhr | „Donnschtigjass“ (22 min)
zwischendurch D.J. Giovanni S.
Im Rahmen der Ausstellung NO-BUDGET FILME werden drei neue Schweizer No-Budget Filmproduktionen gezeigt. Die Gruppe Konverter zeigt den Film "Die Revolte der Pinguine 2" (O-Ton: „Nur Bonzen und Faschisten verleugnen die Klasse!“), sie haben sich am situationistischen Verfahren des détournement orientiert und einen japanischen Nunsploitation-Film mit neuen Untertiteln versehen. Die Zürcher Comic-Künstlerin Simone Floriane Baumann zeigt ihren Film "Donnschtigjass", der 2016 als Extra zu ihrem Fanzine Nr.11 erschienen ist und den gleichnamigen Schweizer Fernsehklassiker parodiert, jedoch in Form eines Chasperlitheaters. Die Filmemacher Tim Schonra und Henk wiederum zeigen ihren neuesten Film, die Trash-Horor-Satire "Beichtstuhl zum Schafott", die achte Filmproduktion des Labels "NOBUDGETEYEPRODUCTION". Nebst den Filmscreenings sind diverse Requisiten zu sehen, es gibt einen Fanzine-Kiosk und zwischendurch legt D.J. Giovanni S. seine Platten auf.
Gruppe Konverter / NOBUDGETEYEPRODUCTION / Simone Floriane Baumann. NO-BUDGET FILME.
Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Lubomira Lavrikova. Basel, 2017.
Ausstellungsansicht, kunsthallekleinbasel. Fotografien: Lubomira Lavrikova. Basel, 2017.
Gruppe Konverter (ZH)
Gruppe Konverter: Ein autonomes Laienkünstlerkollektiv, das sich 2007/08 in Zürich gebildet hat. Neben eigenen Veröffentlichungen, Lesungen, Ausstellungen und Performances organisiert die Gruppe auch politische Diskussionen zu Gesellschaft und Ästhetik (Diskussionszyklus „Kunst/Revolution“). Auftritte an den Anarchistischen Buchmessen (Winterthur 2009 / Biel 2010 / Bern 2015) und bei der Atopie (Basel 2014/15).
Der Konverter ist ein Kollektiv aus Amateuren, die sich politisch mit Kunst und ästhetisch mit Gesellschaft auseinander setzen. Pamphlete, Performances, Gedichte, Diskussionen, Fotographie, Kunstgeschichte, Anarchismus und Kommunismus, Trash, Theater – alles hat im Konverter Platz. Der Konverter erklärt der Kulturindustrie den Krieg, indem er bewusst dilettantisch ist, ohne Ambitionen, und unter keinen Umständen Erfolg oder Ruhm sucht.
Weitere Informationen und Kontakt: konverter.wordpress.com
Der Konverter ist ein Kollektiv aus Amateuren, die sich politisch mit Kunst und ästhetisch mit Gesellschaft auseinander setzen. Pamphlete, Performances, Gedichte, Diskussionen, Fotographie, Kunstgeschichte, Anarchismus und Kommunismus, Trash, Theater – alles hat im Konverter Platz. Der Konverter erklärt der Kulturindustrie den Krieg, indem er bewusst dilettantisch ist, ohne Ambitionen, und unter keinen Umständen Erfolg oder Ruhm sucht.
Weitere Informationen und Kontakt: konverter.wordpress.com
Die Revolte der Pinguine 2
|
Hintergrund und Entstehung: Seiju Gakuen (School of the Holy Beast, oder auch Convent of the Sacred Beast) ist ein japanischer Film von 1974 von Norifumi Suzuki. Der Film zählt zum Nunsploitation-Genre und gehört zu den Pink-Filmen. Unter diesen versteht man eine spezifische Ausprägung des japanischen Nachkriegskinos und die ihre Blüte von den 60ern bis in die 80er hatten. Es handelt sich um Filme, die Nacktheit beinhalten. Im Gegensatz zu westlicher Soft-Erotik jener Zeit ist häufig ein erhöhter, künstlerischer Anspruch in solchen Filme zu entdecken. Bis Ende der 60er waren Pink-Filme grösstenteils Produktionen von low-Budget Studios. Anfang der 70er trat das Toei-Studio in den Markt ein und produzierte verschiedene Filmserien, in denen die Protagonistinnen häufig starke Frauenfiguren sind, die sich für frühere Ungerechtigkeiten mit Gewalt rächen.
Wir haben Seiju Gakuen als Vorlage genommen, unverändert im japanischen Originalton und ungeschnitten – und den Film mit Untertiteln versehen, die mit der eigentlichen Handlung und den Dialogen nichts zu tun haben. Nunmehr verhandeln die Nonnen ihre Arbeitssituation, die direkte und indirekte Ausbeutung, die sie erfahren, diskutieren die Notwendigkeit, sich zu organisieren und streiten darüber, welches die richtige Organisationsform ist. Gleichzeitig drängen die Aufseherinnen des Klosters darauf, die Kontrolle zu behalten und versuchen mittels ideologischer Tricks, Zwist zwischen den Arbeitenden herzustellen; Konsumterror und die üblichen Heilsversprechen des Kapitalismus werden ausgebreitet – als auch diese nicht mehr viel helfen, kommt die faschistische Fraktion im Kloster an die Macht (mit Segen des Kapitals).
Wir orientierten uns bei „Die Revolte der Pinguine 2“ an dem situationistischen Verfahren des détournement, so wie es die Situationisten mittels Comics und Filmen praktizierten. Vor allem Rene Vienets „Can Dialectics Break Bricks?“ diente als Inspiration. Aber auch die damals im Spontimilieu verbreitete Anwendung dieses Verfahrens (z.B. „Asterix und das Atomkraftwerk“) diente als Quelle.
Wir haben Seiju Gakuen als Vorlage genommen, unverändert im japanischen Originalton und ungeschnitten – und den Film mit Untertiteln versehen, die mit der eigentlichen Handlung und den Dialogen nichts zu tun haben. Nunmehr verhandeln die Nonnen ihre Arbeitssituation, die direkte und indirekte Ausbeutung, die sie erfahren, diskutieren die Notwendigkeit, sich zu organisieren und streiten darüber, welches die richtige Organisationsform ist. Gleichzeitig drängen die Aufseherinnen des Klosters darauf, die Kontrolle zu behalten und versuchen mittels ideologischer Tricks, Zwist zwischen den Arbeitenden herzustellen; Konsumterror und die üblichen Heilsversprechen des Kapitalismus werden ausgebreitet – als auch diese nicht mehr viel helfen, kommt die faschistische Fraktion im Kloster an die Macht (mit Segen des Kapitals).
Wir orientierten uns bei „Die Revolte der Pinguine 2“ an dem situationistischen Verfahren des détournement, so wie es die Situationisten mittels Comics und Filmen praktizierten. Vor allem Rene Vienets „Can Dialectics Break Bricks?“ diente als Inspiration. Aber auch die damals im Spontimilieu verbreitete Anwendung dieses Verfahrens (z.B. „Asterix und das Atomkraftwerk“) diente als Quelle.
NOBUDGETEYEPRODUCTION (BS)
Tim Schonra (Pseudonym seit 2009; Gianni Harakiri 2006, Gianni Quattrini 2008) realisiert in Personalunion als Drehbuchautor, Regisseur und Kameramann Trash-Kurzfilme. Die effektive Person hinter dem Pseudonym hat langjährige Erfahrung als Multimedia-Performance-Künstler gesammelt, ist seit 2009 Mitglied der psychedelischen Band ‚Klangklinik‘ und seit 2015 M.A. Geschichte.
Henk Penski (*1965 in Basel) ist Künstler, Musiker und Filmdarsteller. Im Rahmen der Filmproduktionen von „NOBUDGETEYEPRODUCTION“ ist er verantwortlich für die Requisiten wobei er gleichzeitig als Musiker und Darsteller involviert ist. Henk bewegt sich im Umfeld von Kunst-, Musik- und Filmproduktionen. Er ist Schlagzeuger der Krautrockband „Klangklinik“. Bei seiner künstlerischen Tätigkeit steht Zusammenarbeit im Vordergrund, wobei er die Events als eigentliches Werk sieht.
Weitere Informationen und Kontakt: www.nobudgeteyeproduction.com
Henk Penski (*1965 in Basel) ist Künstler, Musiker und Filmdarsteller. Im Rahmen der Filmproduktionen von „NOBUDGETEYEPRODUCTION“ ist er verantwortlich für die Requisiten wobei er gleichzeitig als Musiker und Darsteller involviert ist. Henk bewegt sich im Umfeld von Kunst-, Musik- und Filmproduktionen. Er ist Schlagzeuger der Krautrockband „Klangklinik“. Bei seiner künstlerischen Tätigkeit steht Zusammenarbeit im Vordergrund, wobei er die Events als eigentliches Werk sieht.
Weitere Informationen und Kontakt: www.nobudgeteyeproduction.com
Beichtstuhl zum Schafott
Ein Film von NOBUDGETEYEPRODUCTION
Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt: Tim Schonra Darsteller: Koostella, Jasmin Glaab, Gretel Pie, Henk Penski, King Sif, Foxy Moron u. a. / Musik: Papiro / Titelmelodie: Tim Schonra / Trompete: Zulu Requisiten: Henk Penski Dauer: ca. 32 Min. / Basel, 2016 Nachdem der Geist des verstorbenen Stararchitekten Saul Klumps in einer spiritistischen Sitzung angerufen wird, reiht sich eine Katastrophe an die andere. Im Beichtstuhl enthüllen das diabolische Liebespaar Sandrina und Rodrigo einem immer mehr verwirrten Priester die sonderbaren Vorkommnisse einer heftigen Koksnacht, in der die namhafte Ehefrau des Stararchitekten auf grausige Weise ihr Ende fand. Abbildung: NOBUDGETEYEPRODUCTION, BEICHTSTUHL ZUM SCHAFOTT. Filmcover. Basel, 2016 |
Diese Trash-Horror-Satire ist eine absurde Kreuzung aus Louis Malles Politthriller „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) und Lucio Fulcis Horrorslasher „Ein Zombie hing am Glockenseil“ (1980).
Die Darsteller sind in erster Linie ein eingespieltes Team aus Bekannten des Regisseurs, der vornehmlich mit Handkamera zu drehen pflegt und hier zum ersten Mal einen "Directors Cut" vorlegt. Mit einem minimalen Budget wird ein optimales Flair von Verruchtheit in bewusst comichaftem Stil evoziert, und mit kurzen surrealen Trickfilmsequenzen mit besonderer Beteiligung von Simone Floriane ergänzt.
Der Film versteht sich als ein anarchischer Subtext zu jetzigen Geschehnissen. Die durchaus provokative Handlung korreliert in gewissen Momenten mit wirklichen politischen, kulturellen und sozialen Phänomenen der Gegenwart, ist insgesamt aber als eine Ode an das Undergroundkino gedacht. Absichtlich überspitzt Dargestelltes wird dialogreich ergänzt, konterkariert mit viel schwarzem Humor das ewige Perpetuum des Mainstreamkinos, spielt mit Klischees aus dessen segenreichen Repertoires, um dieses dekonstruktiv zu entlarven. Wenn da möglicherweise ein Grundmotiv mitschwingt, dann folgendes: Peinlichkeiten menschlichen Fehlverhaltens in kapitalistischen Verhältnissen sind logische Folgen einer eher unbewussten Lebensweise, dessen was Theodor W. Adorno (Frankfurter Schule) lapidar auszudrücken pflegte: "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen".
Ergänzend zum Film wird in den Räumlichkeiten der kunsthallekleinbasel das Modell des Beichtstuhls ausgestellt, das in der Titelsequenz zu sehen ist und von Henk Penski mit viel Detailliebe ausgestattet wurde.
Die Darsteller sind in erster Linie ein eingespieltes Team aus Bekannten des Regisseurs, der vornehmlich mit Handkamera zu drehen pflegt und hier zum ersten Mal einen "Directors Cut" vorlegt. Mit einem minimalen Budget wird ein optimales Flair von Verruchtheit in bewusst comichaftem Stil evoziert, und mit kurzen surrealen Trickfilmsequenzen mit besonderer Beteiligung von Simone Floriane ergänzt.
Der Film versteht sich als ein anarchischer Subtext zu jetzigen Geschehnissen. Die durchaus provokative Handlung korreliert in gewissen Momenten mit wirklichen politischen, kulturellen und sozialen Phänomenen der Gegenwart, ist insgesamt aber als eine Ode an das Undergroundkino gedacht. Absichtlich überspitzt Dargestelltes wird dialogreich ergänzt, konterkariert mit viel schwarzem Humor das ewige Perpetuum des Mainstreamkinos, spielt mit Klischees aus dessen segenreichen Repertoires, um dieses dekonstruktiv zu entlarven. Wenn da möglicherweise ein Grundmotiv mitschwingt, dann folgendes: Peinlichkeiten menschlichen Fehlverhaltens in kapitalistischen Verhältnissen sind logische Folgen einer eher unbewussten Lebensweise, dessen was Theodor W. Adorno (Frankfurter Schule) lapidar auszudrücken pflegte: "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen".
Ergänzend zum Film wird in den Räumlichkeiten der kunsthallekleinbasel das Modell des Beichtstuhls ausgestellt, das in der Titelsequenz zu sehen ist und von Henk Penski mit viel Detailliebe ausgestattet wurde.
simone floriane BAUMANN (ZH)
Simone Floriane Baumann (1997* in Zürich) lebt und arbeitet in Zürich. Sie hat kurz an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign studiert und arbeitet nun als freischaffende Künstlerin. Wahlweise betätigt sie sich auch als Zeitungsverträgerin oder Fahrschülerin.
NEU ERSCHIENEN IM APRIL 2019 https://www.tagesanzeiger.ch/zueritipp/kunst/sie-zeichnet-komische-sachen/story/26307930
NEU ERSCHIENEN IM APRIL 2021 www.editionmoderne.ch/autorin/simone-baumann/
Die Künstlerin veröffentlich regelmässig alle zwei Monate ein neues Fanzine. Die autobiografischen Comics entstehen als Malereien, Zeichnungen oder Linolschnitte bevor sie als Bildergeschichten in gedruckter Form erscheinen.
Weitere Informationen und Kontakt: simonefloriane.tumblr.com
NEU ERSCHIENEN IM APRIL 2019 https://www.tagesanzeiger.ch/zueritipp/kunst/sie-zeichnet-komische-sachen/story/26307930
NEU ERSCHIENEN IM APRIL 2021 www.editionmoderne.ch/autorin/simone-baumann/
Die Künstlerin veröffentlich regelmässig alle zwei Monate ein neues Fanzine. Die autobiografischen Comics entstehen als Malereien, Zeichnungen oder Linolschnitte bevor sie als Bildergeschichten in gedruckter Form erscheinen.
Weitere Informationen und Kontakt: simonefloriane.tumblr.com
DonnschtigjassEin Film von Simone Floriane Baumann
Idee, Szenenbild, Kamera: Simone Floriane Baumann Darsteller, Stimmen: Tim Schonra, Simone F. Baumann Dauer: 22 min Zürich, 2016 Als Extra zum Fanzine Nr.11 erschienen, das sich mit dem zwanghaften Bünzlialltag beschäftigt, parodiert der Film "Donnschtigjass" den gleichnamigen Schweizer Fernsehklassiker, jedoch in Form eines Chasperlitheaters. Die Figuren Monika Fasnacht als Gastgeberin, sowie als fragwürdige Gäste das Strassenverkehrsamt, Martullo Hingis und Daniel schlagen sich darin durch die chaotische 900'000. Sendung. Abbildung: Simone Baumann. DONNSCHTIGJASS. Filmcover. Zürich, 2016. |